Wie beeinflussen Emotionen unsere Gesundheit? Teil II
Wie beeinflussen Emotionen unsere Gesundheit?
Teil II
Im letzten Blogbeitrag haben wir bereits manches über die Wirkung von Emotionen auf den menschlichen Körper erfahren. Naturheilkundliche Systeme wie die TCM benennen dabei konkret, wie sich unterschiedliche Emotionen auf bestimmte Organe auswirken können. Schauen wir uns das näher an.
Die sprichwörtliche Laus auf der Leber
Das Leber-Galle-System wird traditionell mit Ärger und Zorn in Verbindung gebracht. Naturheilkundliche orientierte Ärzte sehen in Gallensteinen auch die Relikte intensiver Konfliktsituationen. Die Laus, die einem über die Leber gelaufen ist, spricht eine deutliche Sprache. Ebenso gilt das, wenn wir frei von der Leber weg reden. Dann befreien wir uns nämlich endlich einmal von angestauten negativen Gefühlen.
Wenn uns Sorgen buchstäblich auffressen, reagiert häufig unser Magen. Psychosomatisch werden Magengeschwüre mit einer besorgten Gemütsverfassung in Verbindung gebracht.
Wenn wir traurig sind, können wir das Gefühl haben, nur noch schwer atmen zu können. Traditionell wird die Lunge mit Trauer verbunden. Auch das gebrochene Herz ist nicht nur eine Redensart. Mediziner kennen das Brocken-Heart-Syndrom, auch als Takotsubo Syndrom bezeichnet. Ausgelöst von massivem emotionalen Stress leiden die Betroffenen an Brustschmerz und Atemnot. Untersucht man die Symptome genauer, stellt man fest, dass die Herzgefäße – die Koronarien – dabei nicht beteiligt sind. Keine Blockaden in den Herzkranzgefäßen wie beim klassischen Herzinfarkt. Die Beschwerden entstehen direkt aus den belastenden und negativen Emotionen heraus.
Ja und wenn wir uns vor Angst fast in die Hosen machen? Nieren und Ängste bilden ebenfalls ein Paar aus Emotionen und Organ.
Die meisten von uns wissen instinktiv, dass belastende Emotionen intensive Auswirkung auf bestimmte Körperteile und unseren gesamten Körper haben. Sie gefährden unsere Gesundheit, wenn wir nicht lernen, mit ihnen umzugehen.
Allmählich erkennt die westliche Wissenschaft diese Zusammenhänge, die in der TCM, in der traditionellen Klostermedizin oder im Ayurveda längst bekannt sind. Nicht umsonst haben diese Erkenntnisse Eingang in unsere Sprache gefunden. Dabei geht es nicht immer nur um Wirkungen auf innere Organe, wie weiter oben beschrieben. Der ganze Körper reagiert auf unsere Emotionen. Wenn wir vor Wut aus der Haut fahren, stellt sich schnell auch einmal der eine oder andere Ausschlag ein, ruhende Herpesviren werden wieder aktiv. Fühlen wir uns nicht wie vor den Kopf geschlagen, wenn uns etwas völlig überrascht und schockiert hat?
Die Karte der Emotionen
Wissenschaftler an der finnischen Aalto Universität haben vor einigen Jahren eine Karte der Gefühle oder Emotionen erstellt. Durch Befragung mehrerer 100 Teilnehmer in einer Studie haben sie erforscht, wo Menschen ihre Emotionen körperlich wahrnehmen. 14 Emotionen konnten körperlichen Regionen zugeordnet werden. Das Ergebnis wurde grafisch dargestellt.
Anschaulicher lässt sich kaum darstellen, wie Emotionen unseren Körper einfach übernehmen und kontrollieren. Das gilt für positive wie negative Emotionen. Betrachten wir oben die Beeinträchtigung verschiedener Organe durch Emotionen wie Angst, Stress oder Sorge, lässt sich im Umkehrschluss etwas zu den Wirkungen von positiven Emotionen sagen. Schauen wir uns auch hier unsere Sprache an: Da wird uns das Herz leicht vor Freude. Es schlägt besonders kräftig in Liebe. Könnten wir nicht vor Glück singen?
Zweifel am Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Wahrnehmungen bis hin zu manifesten Symptomen kann es nicht geben. Erfahren wir im Teil III dieser kleinen Beitragsreihe noch mehr dazu, was Emotionsmanagement konkret leistet und wie wir davon ganzheitlich mit Körper und Geist profitieren.